Verreisen, um den Kopf freizubekommen

Gepostet am 22. Januar 2013

Verreisen, um den Kopf freizubekommen

Das Miteinander in der heutigen Gesellschaft ist deutlich anders als noch vor zwei, drei Jahrzehnten. Man könnte auch sagen, anders als im vergangenen Jahrhundert. Die einen empfinden es einfacher, andere schwieriger bis hin zu schwerer. Anders ist wohl das richtige und moderate Adjektiv. Was sich jedoch nicht geändert hat, ist die Notwendigkeit, den Lebensunterhalt durch Arbeit zu verdienen. Gearbeitet werden muss nach wie vor. Heutzutage müssen Millionen Menschen aber deutlich mehr arbeiten als in vergangenen Jahren. Die Arbeitsmarktsituation zwingt sie oft dazu, mehrere Jobs anzunehmen, um ohne die Inanspruchnahme öffentlicher Leistungen ihren Lebensunterhalt  zu finanzieren. Ganz unabhängig von der Art ihres Jobs schlaucht das und laugt physisch sowie psychisch aus. Jede Stunde am Tag ist vergeben und verplant. Einmal ausspannen, einmal aus dem Alltag herauszukommen entwickelt sich von ersten vagen Vorstellungen über einen Tagtraum bis hin zu Realisierung. Um den Kopf wirklich freizubekommen, hilft nur ein Tapeten- beziehungsweise Ortswechsel. Der muss keineswegs unbezahlbar teuer sein. Wichtig ist, dass das Verreisen auch wirklich in die Tat umgesetzt wird. Dazu gibt es unterschiedliche Ideen und Möglichkeiten.

Je nach Typ sind Ruhe und Einsamkeit Balsam für die Seele. Wer sich danach sehnt, sollte einen der Jakobswege wandern. Nahezu alles ist selbstbestimmt. Die Zeitdauer, die Route durch Deutschland oder das angrenzende Ausland, wenn es sein soll bis hin nach Santiago de Compostela im spanischen Galizien. Man kann, muss sich aber nicht einer Gruppe anschließen. Die Jakobswege sind allesamt ausgeschildert. Notwendig sind eine passende Wanderkleidung, Zeit und Muße sowie die Bereitschaft, auf elektronische Medien und Kommunikation weitestgehend verzichten zu wollen.

Den Kopf freizubekommen erfordert eine längere Abstinenz vom stressigen Alltag. Das Bundesurlaubsgesetz als Rechtsgrundlage für den gesetzlichen Urlaubsanspruch spricht von Erholungsurlaub, der an einem Stück oder in längeren Abschnitten genommen werden soll. In früheren Jahrzehnten dauerte der umgangssprachliche Jahresurlaub drei Wochen. Noch heute sind die Werksferien in der Großindustrie ähnlich lang. Eine Reise oder das Verreisen muss vergleichbar gestaltet sein. Erholung ist dort, wo nicht der Alltag ist. Das gilt sowohl örtlich als auch strukturell. Ein Kurztrip zum Sightseeing am Wochenende in eine europäische Metropole ist keine Erholung, die ein- oder mehrwöchige Radtour oder Rucksackwanderung hingegen ja. Sie kann durchaus auch, aber nicht nur durch die Bundeshauptstadt führen. Ausschlaggebend sind Reiseplanung, Tagesablauf und die innere Einstellung dazu.

Die Hochseekreuzfahrt oder eine Flusskreuzfahrt ist ein bewährtes Mittel zum Entspannen. Wenn einmal an Bord eingecheckt worden ist, kann das Schiff außer zu den geplanten Landausflügen nicht mehr verlassen werden. Der Tagesablauf ist vorgegeben und trotzdem frei gestaltbar. An Bord herrscht eine ruhige, wenn auch routinierte Atmosphäre. Das gilt für den Luxusliner im Mittelmeer ebenso wie für das übeschaubare Schiff auf der Donaukreuzfahrt von Passau nach Budapest. Der ruhesuchende Passagier wohnt in seiner Einzelkabine und befasst sich zwangsläufig mit sich. Kontakte und Unterhaltung sind möglich wenn gewünscht, werden aber nicht aufgedrängt.

Der Kopf wird automatisch dadurch frei, dass etwas anderes als im Alltag getan wird   und geschieht. Dieser Zustand muss erreicht werden. Dazu ist Zeit notwendig; und zwar deutlich mehr, als wir uns zunächst vorstellen – können respektive wollen.

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